Das FORUM Laupen steigt nach den Gemeinderatswahlen 2022 zur stärksten Kraft in Laupen auf.
„Das FORUM Laupen räumt ab“ schreibt die Berner Zeitung im Liveticker. Und tatsächlich: wir freuen uns über 1905 Parteistimmen! Damit hat das FORUM LAUPEN einen Wähleranteil von tollen 38% erreicht und ist damit die stärkste Kraft in Laupen.
Bettina Schwab Fawer wurde zur neuen Gemeindepräsidentin gewählt.
Hansjürg Jäger wurde als Gemeinderat bestätigt und Claudia Waldmeier neu in den Gemeinderat gewählt.
In der Bildungskommission wurde Kathrin Zenhäusern-Battaglia bestätigt.
Das FORUM Laupen gratuliert allen herzlich zu ihre Ergebnis und bedankt sich bei Isabelle Wyler (Kandidatin Gemeinderat) und Fabian Ursenbacher (Kandidat Bildungskommission) für ihr Engagement im Wahlkampf.
Laupen braucht dich! Denn Politik wird von Menschen gemacht: in den Kommissionen, im Gemeinderat und in der Verwaltung. Überall sind es Menschen, die am „Charre schrisse„. Menschen, die mitdenken, mitreden und mitgestalten.
Um auf die verschiedenen Möglichkeiten der politischen Beteiligung aufmerksam zu machen, stehen das FORUM Laupen, die Mitte Region Laupen, die SP Laupen, die Freie Liste Laupen, die FDP. Die Liberalen Neuenegg-Laupen und die SVP Laupen gemeinsam am Herbstmärit. Am 12. November 2021, beim Gemeindehaus.
Der Gemeinderat musste – gestützt auf die Corona-Situation – die Gemeindeversammlung vom 2. Dezember 2020 absagen und die anstehenden Geschäfte via Urnenabstimmung zur Genehmigung vorlegen.
Auch der Vorstand des FORUMs sieht sich schweren Herzens dazu gezwungen, die Versammlung vom 26. November abzusagen. Es fällt uns nicht leicht; gäbe es doch interessante Themen, welche unser Stedtli momentan bewegen, zu besprechen.
Am Wochenende vom 29. November sind wir aufgefordert, uns zu folgenden drei Geschäften zu äussern:
Jahresrechnung 2019
Glasfasernetz Laupen: Reglement über die Kommunikationsnetze
Zonenplanänerdung Laupen Süd
Die Botschaft des Gemeinderates gibt uns gute Auskunft zu Ausgangslage, Argumenten und Überlegungen zu den jeweiligen Geschäften.
Gerade die ZPP «Laupen Süd» gibt zu reden und die Meinungen gehen weit auseinander.
Die Vorstandsmitglieder haben sich ausführlich darüber unterhalten und sind der Meinung, dass die vorgesehene Ergänzung des Baureglements der Gemeinde Laupen mit dem neuen Artikel 317 den im vergangenen Jahr von der FORUM-Versammlung genehmigten Grundsätzen entsprechen. Zum einen sprechen wir uns dafür aus, dass gute Rahmenbedingungen geschaffen werden für attraktiven und hochwertigen Wohnraum. Zum anderen kann damit die vom Gemeinderat gemachte Zusicherung zu einer Einkaufsmöglichkeit im Bereich «Laupen Süd» umgesetzt werden (ist auch in unserem Grundsatzpapier festgehalten). Nicht zu reden von der unschönen Industriebrache, welche dann verschwinden wird.
Wie gesagt, die Botschaft des Gemeinderates ist klar, ausführlich und interessant.
Robert Gurtner, Marianne Fawer, Bettina Schwab und Beat Fawer (v.l.).
Robert Gurtner ist kurz nach der Gründung dem FORUM Laupen
beigetreten, seine Tochter, Marianne Fawer war FORUM-Präsidentin, Schwiegersohn Beat Fawer acht Jahre
Gemeinderat und seine Enkelin Bettina Schwab ist Gemeinderätin. Alle vier
politisieren für und im FORUM Laupen. Ein Gespräch über Erwartungen, Politik
und die Zukunft von Laupen.
Warum hat die Familie
Gurtner-Fawer-Schwab ein so starkes Intedresse an der Gemeindepolitik in
Laupen?
Marianne Fawer: Es ist einfach so passiert.
Robert Gurtner: Ich bin sicher nicht schuld.
Bettina Schwab: Doch, schon ein wenig.
Robert: Wir haben zu Hause nie politisiert. Erst, als Beat
zur Familie stiess, hat sich das geändert.
Marianne: Das Interesse hattest aber Du.
Robert: Ja, das stimmt – und wahrscheinlich war ich auch
einer der wenigen in Laupen, die wirklich Unabhängig waren. Früher war man
entweder Burger, arbeitete in der Poly oder in der Cartonnage. Gerade die Poly
war früher eine Macht. Werner Ammon, Ernst Gosteli und Werner Wigger führten
Geheimgespräche und wollten dem etwas entgegensetzen. Dann kam die Gründung des
FORUM Laupen. Ich war nie Teil des inneren Zirkels, wusste aber, was läuft. Und
ich bin dann einfach reingerutscht.
Eine andere Partei
kam nie in Frage?
Robert: Nein, ich wurde auch nie angefragt. Ich wollte eine
gewisse Distanz und Unabhängigkeit, auch in meiner Arbeit als
Kommissionsmitglied. Ich war vielleicht in zu vielen Kommissionen (zu
Marianne): Du weisst, was Mutter immer gesagt hat.
Marianne: Du warst viel weg und deshalb war die Politik ein
Thema.
Robert: Damals gab es verschiedene neue Dinge: das Schwimmbad,
den Vita-Parcours, die Arbeit in der städtebaulichen Kommission, in der
Hauswirtschaftskommission. Ihr habt sicher manchmal darunter gelitten.
Marianne: Nein, das haben wir nicht. Durch deine
Abwesenheiten war die Politik ein Thema. Das Interesse wäre aber nicht
entstanden, wenn alles negativ gewesen wäre.
Robert: Sicher. Ich hatte den Eindruck, dass Beat ein
gewisser Boden in der Politik erhielt.
Beat: Bei mir war das schon durch meinen Vater gegeben. Er war während meiner Schulzeit immer Teil der Schulkommission, auch als deren Präsident. Während zwei Legislaturen war er ausserdem im Gemeinderat von Ins. Den Grundstein für meine politischen Engagements habe ich aber in Ins gelegt, ich war dort Teil der Feuerwehr und des Turnvereins und kam durch den Sport in die Sportkommission. Mit dem Umzug nach Laupen war klar, dass ich auch hier die Menschen kennenlernen wollte. Ich ging wieder in die Feuerwehr und in den Turnverein.
Warum bist Du im FORUM Laupen?
Beat Fawer: Jahrgang 1953, im FORUM seit 1986. Der gelernte Betriebstechniker war zuletzt als Geschäftsführer der Firma Stanzwerk in Unterentfelden tätig. Beat Fawer war von 1991 bis 1998 im Gemeinderat von Laupen und ist seit 2003 Teil der Finanzkommission.
Wie sah die
politische Landschaft Laupens damals aus?
Beat: Ich hatte den Eindruck, dass dieser „Chlüngu“ noch
bestand. Man sprach von der Poly und der Feller-Partei. Ich trat deshalb dem
FORUM bei und wollte im Vorstand mithelfen. Dann hatte Tony Beyeler die Idee,
mich bei den Wahlen auf die Gemeinderatsliste zu setzen.
Auf dem Wahlzettel
stand Beat Fawer-Gurtner…
Beat: Ja, das haben wir ganz bewusst so gemacht und den
Bezug zu Gurtners hergestellt. Der Fawer war damals nicht genug bekannt, auch
wenn er im Turnverein und in der Feuerwehr verankert war.
Hat dich das nicht
gestört, Robert?
Robert: (lacht) nein, mich hat das nie gestört.
Warum braucht es das
FORUM heute noch?
Bettina: Das FORUM ist Laupen-orientiert. Die Sachpolitik
steht im Zentrum, es gibt keine Abstimmungs- und Wahlparolen. Im FORUM habe ich
deshalb die Freiheit, sachlich die beste Lösung zu finden. Am Neuzuzügeranlass
finden es die Menschen spannend, wenn sie feststellen, dass das Forum nicht in
Schubladen denkt.
Ohne Schubladen kann
eine Partei weniger gut verortet werden. Steigt da der Erklärungsbedarf?
Bettina: Ja, der ist sicher grösser.
War das auch zu
Deinen Zeiten so, Beat?
Beat: Ja, ich kenne das FORUM gar nicht anders. Wir hatten
Leute, die in der SP waren und zum FORUM wechselten.
Robert: Auch in der FDP…
Beat: Wobei wir mit der FDP immer stark zusammengearbeitet
haben. Ich weiss noch, als wir mit der FDP an einem Sonntagmorgen eine
Krisensitzung hatten, weil sie ihren Gemeinderatssitz nicht mehr besetzen
konnten. Wir beschlossen, dass Lilian Tschan für den FDP-Sitz nachrutschen
würde.
Wie war das mit der
Sachpolitik?
Beat: Bei den Kommissionswahlen und bei einzelnen Geschäften
– bei den Steuern etwa – wurde taktiert. Ansonsten ging es immer um die Sache.
Laupen hatte immer eine bürgerliche Mehrheit im Rat.
Robert: Das FORUM hatte immer Laupen im Blick. Wir wollten
immer Sachpolitik zum Wohl von Laupen machen.
Kann man heute als
lokale Partei überhaupt noch etwas bewegen?
Bettina: Ich denke schon, ja. Wir können hier etwas für die
Lebensqualität machen, die Gemeindeinfrastruktur und den Wohnraum stärken.
Laupen ist für das Gewerbe nicht besonders attraktiv, bietet aber für Familien
und ältere Personen sehr viel – Der Gemeinderat kann da mithelfen, dass
Angebote entstehen. Allerdings ist der Gestaltungsspielraum bei den Finanzen
bedeutend kleiner geworden – da wird viel vom Kanton vorgegeben oder regional
gelöst.
Warum bist Du im FORUM Laupen?
Robert Gurtner: Jahrgang 1928, im FORUM seit 1969. Der Feinmechaniker ist seit 1956 in Laupen und arbeitete beim Störungsdienst für Telefone. Robert Gurtner trat dem FORUM kurz nach dessen Gründung 1969 bei und war Mitglied verschiedener Kommissionen.
Robert, wie war das
zu Deiner Zeit?
Robert: Früher war es einfacher, etwas zu machen.
Beat: Selbst zu unserer Zeit konnte man das eine oder andere
machen. Geholfen hat, dass wir nicht besonders Obrigkeitshörig waren sondern
selbst entscheiden wollten.
Der Spielraum war aber auch deshalb grösser, weil die
Sozialarbeit Sache der Gemeinde war. Ebenso die Schulen, die ein anderes
Gewicht hatten. Bei den Finanzen hatten wir schon damals die einschränkenden
Kantons-Vorgaben.
Robert: Also ich möchte heute nicht Bettina sein.
Bettina: Warum nicht?
Robert: Weil es immer weniger Möglichkeiten gibt, etwas für
Laupen zu machen.
Beat: Ich habe den Eindruck, dass heute alle Entscheidungen
auf rechtlichen Grundlagen abgestützt sein müssen.
Bettina: Ja. Die Verfahren dauern zudem länger als Früher.
Marianne: Und die Angriffe und die Kritik – ist das nicht
auch mehr als früher?
Bettina: Den Eindruck habe ich nicht, aber vielleicht höre
ich auch nicht alles.
Marianne: Das wäre für mich auch ein Grund, nicht in den
Gemeinderat zu gehen.
Marianne Fawer: Jahrgang 1955, im FORUM seit 1986. Die Kaufmännische Angestellte arbeitete auf der Gemeindekanzlei, war später Zivilstandesbeamtin von Laupen. Marianne Fawer war FORUM-Präsidentin von 2005 bis 2009, davor und danach Mitglied in verschiedenen Kommissionen.
Marianne Fawer hält sich lieber im Hintergrund und verzichtete auf das Video-Statement. Wir kommen diesem Wunsch natürlich gerne nach.
Kritik gehört aber
dazu, wenn man sich öffentlich exponiert.
Beat: Im Prinzip tritt Kritik je nach Geschäft auf. Ich
weiss noch als wir das erste Tanklöschfahrzeug für die Feuerwehr beschafften.
Damals hätte ich nie damit gerechnet, dass ich das Geschäft an der
Gemeindeversammlung durchbringen werde; damals hörten wir im Vorfeld nur, wer dagegen
ist. Wir haben uns akribisch auf die Gemeindeversammlung vorbereitet und
konnten das Geschäft dann ohne grössere Probleme abschliessen, obwohl es schon
einmal abgelehnt wurde.
Robert: Das war nicht das einzige Geschäft das zweimal vor
die Gemeindeversammlung musste.
Beat: Nein, dafür wurden wir auch kritisiert. Aber an der
Person selbst habe ich kaum Kritik gehört.
Bettina: Ich schon. Als ich in den Gemeinderat nachrutschte
habe ich schon gemerkt, dass mir die Arbeit nicht zugetraut wurde. Ich war ja
nicht mehr wirklich jung, aber im Vergleich zum Rest des Gemeinderates bin ich
bis heute die jüngste.
Was waren die Erwartungen,
die an Dich als Person gestellt wurden?
Bettina: Heute kann ich das nicht mehr genau sagen. Ich
glaube, man dachte, ich sei einfach zu jung. Ich habe mich davon aber nie
verunsichern lassen. Ausserdem war ich schnell Dossiersicher. Das hat geholfen.
Hat dein Name eine
Rolle gespielt?
Bettina: Ja, das hörte ich zu Beginn schon immer wieder.
Robert: Es gibt aber auch sehr viele positive Rückmeldungen.
Bettina: Stimmt – das ist eine interessante Entwicklung: am
Anfang gab es Kritik, jetzt sehr viel Lob.
Robert, was erwartest
Du von Deiner Enkelin?
Robert: So weiterfahren. Ganz einfach. Ich bewundere Bettina
und möchte ihre Arbeit nicht machen müssen.
Warum bist Du im FORUM Laupen?
Bettina Schwab: Jahrgang 1981, im FORUM seit 2012, im Gemeinderat seit 2013. Zuerst Sicherheit, jetzt Umwelt, Ver- und Entsorgung. Drogistin von Beruf, heute Leiterin Facility-Management. Von Amtes wegen in der Kommission für Umwelt, Ver- und Entsorgung.
Beat, sind die
Erwartungen an einen Gemeinderat gestiegen?
Beat: Schwierig zu sagen.
Bettina: Ich glaube, man erwartet, dass der Gemeinderat im
Sinne der Gemeinde handelt. Das hat sich nicht verändert. Was sich verändert
hat, sind die Ansprüche. Beruflich steigen die Anforderungen, alles geht immer
schneller. Es wird schwieriger, alles aneinander vorbeizubringen.
Marianne: Wird heute auch schneller kritisiert?
Bettina: Nein, eher anders – ich kann dann auf Facebook die
Kritik noch nachlesen.
Laupen hat rund 3500
Einwohner, neben den kleineren Gewerbebetrieben gibt es keine grossen
Arbeitgeber mehr. Laupen wird zusehends zu einer Schlaf-Gemeinde.
Bettina: Nein, die Entwicklung können wir beeinflussen. Laupen
liegt in einer guten Distanz zur Stadt Bern und zu Naherholungsgebieten. Der
Anschluss an den öffentlichen Verkehr wird mindestens so bleiben. Wenn wir
jetzt noch das Angebot betreffend Kinderbetreuung verbessern können, dann ist
Laupen im Vergleich zu anderen Gemeinden gut positioniert. Was hier natürlich
auch hilft ist die Tatsache, dass Laupen ein regionales Zentrum ist und es auch
bleiben soll. Vielleicht müssen wir bald in Richtung Coworking-Spaces gehen und
neue Wohn- und Arbeitsformen ermöglichen.
Sind das Fragen, die
ihr auch schon diskutiert habt, Beat?
Beat: Nicht ganz in diese Richtung. Der Rückgang der
Industrie hat uns schon beschäftigt. Anfang 1990er-Jahre war man der Meinung,
dass Arbeitswege von bis zu zwei Stunden zumutbar sind. Wir beschäftigten uns
deshalb mit Fragen zu den aufkommenden Verkehrsströmen.
Bettina: Kürzlich war in der Zeitung zu lesen, dass immer mehr Menschen in die Stadt abwandern. Ich glaube, da könnte man als Gemeinde einen Gegenpol setzen: Die Stadt ist irgendwann voll und die Mietpreise sind auch entsprechend hoch. Laupen hat deshalb sehr viel Potenzial. Es bedingt aber, dass man anders, neu denkt: Es geht nicht mehr darum, mehr Land zu nutzen, sondern es geht um die Frage, wie wir die vorhanden Quartiere und auch die Infrastrukturen optimal entwickeln können.