Warum selbst die SP das FORUM Laupen braucht.

Das FORUM Laupen wird 50-jährig. Schon bei der Gründung war das FORUM nicht die einzige Möglichkeit, um in Laupen Politik zu machen; heute ist das nicht anders. Trotzdem bleibt die Lokalpartei eine gute Wahl. Unsere Serie zum Jubiläum.

Thomas Koch von der SP findet, dass es das FORUM Laupen braucht – weil es die einstige Wild-West-Stimmung versachlichte und bis heute mithilft, dass Lösungen gefunden werden können.

Man darf sich fragen, wie ein SP-ler dazu kommt, einer Konkurrenzpartei einen Jubiläumsruf – es ist ja weder ein Vor- noch ein Nachruf – zu schreiben. Es sei dahingestellt, ob das FORUM eine wirkliche Partei ist – aber ich habe zugesagt, weil die FORUM-Leute sich mit grossem Engagement der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Darüber muss man heute froh sein. Nicht alles war früher besser, aber wenn ich mich zurückerinnere, wie manchmal mit harten Bandagen sogar innerparteilich um Gemeinderats- und Kommissionssitze gekämpft wurde, ist das heute definitiv anders.

Gute Zusammenarbeit mit allen Parteien

Wir können uns heute glücklich schätzen, dass die Zusammenarbeit unter den Parteiverantwortlichen in Laupen sehr gut funktioniert. Sogar die Übervaterpartei hat hier engagierte und vernünftige Personen, mit denen man bestens zusammenarbeiten kann.

In meiner politisch aktiven Zeit habe ich das FORUM grösstenteils als sehr positiv erlebt. Es sind kompetente Leute am Werk, die lösungsorientiert denken und handeln. Das persönliche Prestige spielt kaum eine Rolle. Und wenn doch, weil Ausnahmen ja bekanntlich die Regel bestätigen.

FORUM Laupen vertritt breites Spektrum von politischen Meinungen

Das FORUM vertritt mit seinen Mitgliedern eine sehr breite Palette von politischen Meinungen. In dieser Organisation kann sich jedermann und jedefrau wohl fühlen. Man braucht zu den kantonalen und eidgenössischen Herausforderungen keine Stellung zu beziehen. Dass es dann hin und wieder zu ungewöhnlichen Situationen kommt, wenn einzelne Personen aus dem FORUM lieber nicht nur im Stedtli wirken, gibt dann Anlass zu Stammtisch-Getuschel.

Mit einer Mär möchte ich doch noch aufräumen: es wird immer wieder gesagt, dass man im FORUM keiner Doktrin verpflichtet sei wie in einer Partei. Ich selber fühle mich in der SP wohl, weil sie meinen politischen Vorstellungen an nächsten kommt. Ich warte aber nicht auf die monatliche Befehlsausgabe und erlaube mir, hin und wieder von der Linie abzuweichen.

„Wir brauchen das FORUM“

Was die Gemeinde betrifft, anerkenne ich voll und ganz den beachtlichen Einsatz der FORUM-Leute. Vor mehr als 50 Jahren war es für Laupen entscheidend, dass diese Bewegung entstanden ist. Das hat die damalige Wild-West-Stimmung natürlich nicht sofort, aber später dann langfristig beruhigt und versachlicht.

Wir brauchen das FORUM! In anderen Gemeinden sind vergleichbare Organisationen so verschwunden, wie sie gekommen sind. Ob es deshalb das Forum als Gefäss wirklich braucht? Im Moment in Laupen ganz sicher.

In diesem Sinne herzliche Gratulation zum Jubiläum und weiterhin gute politische Jahre!

Thomas Koch

Thomas Koch war SP-Gemeinderat in Laupen BE

«Ich merkte rasch, dass sich die Kandidatinnen und Kandidaten des FORUMs nicht halbnackt in den Wahlbroschüren ablichten liessen.»

Das FORUM Laupen wird 50-jährig. Schon bei der Gründung war das FORUM nicht die einzige Möglichkeit, um in Laupen Politik zu machen; heute ist das nicht anders. Trotzdem bleibt die Lokalpartei eine gute Wahl. Unsere Serie zum Jubliäum.

Max Baumgartner blickt auf die Zusammenarbeit mit den Gemeinderäten vom FORUM zurück – der ehemalige Gemeindepräsident der SVP war erleichtert, als er lernte, dass die Härdlüttli von Bern und die FORUM-Mitglieder nichts gemeinsam hatten.

Ende 1980 sind wir in Laupen angekommen. Sofort hat mich die politische Landschaft irgendwie «eingesogen». In Bern war ich völlig apolitisch. Es hat mich sehr gewundert, dass es in Laupen neben den traditionellen Parteien ein FORUM Laupen gab. Ich habe gedacht, das wäre wahrscheinlich so etwas ähnliches wie die Härdlüttli in Bern. Allerdings merkte ich dann rasch, dass sich die Kandidatinnen und Kandidaten des FORUMs nicht halbnackt in den Wahlbroschüren ablichten liessen.

FORUM-Leute allüberall!

Nach ein paar Jahren in Laupen waren wir am Rudolf von Erlach-Weg von von FORUM-Mitgliedern völlig «umzingelt». Nur der Regierungsstatthalter konnte mir noch beistehen. Er musste aber neutral bleiben. Die Mitglieder des FORUM wurden mit der Zeit zu meinen besten Bekannten. Wir haben einige gemeindepolitische Diskurse geführt, meistens bis spät in die Nacht hinein.

Als ich zum zweiten Mal zum Gemeindepräsidenten gewählt wurde, meinte ein FORUM-Mitglied zu mir: Die SVP könnte noch einen Muni auf der Wahlliste portieren, der würde auch gewählt…» Einmal ging es um das autofreie Stedtli. Da sagte mir doch ein FORUM-Mitglied: «die SVP möchte am liebsten mit dem PW zu Binggeli in den ersten Stock fahren». Nun, soweit kam es bis heute nicht.

Durchwegs positive Erfahrungen mit den FORUM-Gemeinderäten

Meine Erfahrungen im Gemeinderat mit den Mitgliedern des FORUMs waren durchwegs positiv; die Kontakte bestehen auch heute noch. Immerhin war und ist das FORUM bürgerlich eingestellt; Gemeinde-Sachpolitik hatte immer Vorrang. Und zusammen waren wir erfolgreich.

Die Forümler mussten sich nicht kantonal oder national profilieren. Immer ging es nur um Laupen. Und vor allem auch um die Finanzen. Und da haben wir uns etliche Male gemeinsam durchsetzen können. Das war eine tolle Zeit!

Ich gratuliere dem FORUM zum 50-jährigen Jubiläum und hoffe, dass ihr noch lange eine treibende Kraft in Laupen bleibt!

SVP-Politiker Max Baumgarter, war Gemeindepräsident in Laupen BE